|
767 |
|
767 |
|
768 |
<para> |
768 |
<para> |
769 |
Der häufigste Anwendungsfall für <emphasis>Bridging</emphasis> ist die gemeinsame Nutzung einer |
769 |
Der häufigste Anwendungsfall für <emphasis>Bridging</emphasis> ist die gemeinsame Nutzung einer |
770 |
Hardware-Netzwerkkarte durch virtuelle Maschinen. Anstatt eine Netzwerkkarte |
770 |
physischen Netzwerkkarte durch ein oder mehrerer virtueller Maschinen. Anstatt eine Netzwerkkarte |
771 |
für jede virtuelle Maschine und den Virtualisierungsserver zu verwenden, |
771 |
für jede virtuelle Maschine und den Virtualisierungsserver selbst zu verwenden, |
772 |
werden alle System durch einen gemeinsamen Uplink angebunden. Eine Bridge kann |
772 |
werden alle System durch einen gemeinsamen Uplink angebunden. Eine Bridge kann |
773 |
mit einem virtuellen Router/Switch verglichen werden, der die einzelnen |
773 |
mit einem in Software realisierten Switch verglichen werden, über die einzelne Hosts miteinander verbunden werden. |
774 |
Verbindungen zuordnet. Die verwendete Hardware-Netzwerkkarte wird als |
774 |
Die verwendete Hardware-Netzwerkkarte wird als |
775 |
<emphasis>Bridge Port</emphasis> bezeichnet. |
775 |
<emphasis>Bridge Port</emphasis> bezeichnet. |
776 |
</para> |
776 |
</para> |
777 |
|
777 |
|
|
784 |
</para> |
784 |
</para> |
785 |
|
785 |
|
786 |
<para> |
786 |
<para> |
787 |
Unter <guimenu>Bridge ports</guimenu> kann die Hardware-Netzwerkkarte |
787 |
Unter <guimenu>Bridge ports</guimenu> kann die physische Netzwerkkarte |
788 |
ausgewählt werden, die den Uplink darstellt. Im typischen Anwendungsfall der |
788 |
ausgewählt werden, die den Uplink darstellt. Im typischen Anwendungsfall der |
789 |
Anbindung virtueller Maschinen über eine Netzwerkkarte kann keine |
789 |
Anbindung virtueller Maschinen über nur eine Netzwerkkarte kann keine |
790 |
Routingschleife auftreten. Wird die Bridge zur Verbindung zweier |
790 |
Schleife auftreten. Wird die Bridge zur Verbindung zweier |
791 |
Netzwerkkarten verwendet, wird das Spanning Tree Protocol (STP) zur Vermeidung |
791 |
Netzwerkkarten verwendet, wird das Spanning Tree Protocol (STP) zur Vermeidung |
792 |
von Netzwerkschleifen eingesetzt. Die Einstellung <guimenu>Forwarding |
792 |
von Netzwerkschleifen eingesetzt<footnote><para>Der Linux-Kernel implementiert lediglich STP, nicht die Varianten Rapid STP oder Multiple STP.</para></footnote>. |
|
|
793 |
Die Einstellung <guimenu>Forwarding |
793 |
delay</guimenu> konfiguriert die Wartezeit in Sekunden, während der bei Aufbau |
794 |
delay</guimenu> konfiguriert die Wartezeit in Sekunden, während der bei Aufbau |
794 |
einer Verbindung durch STP Informationen über die Netzwerktopologie gesammelt |
795 |
einer Verbindung durch STP Informationen über die Netzwerktopologie gesammelt |
795 |
werden. Wird die Bridge zur Anbindung virtueller Maschinen über eine |
796 |
werden. Wird die Bridge zur Anbindung virtueller Maschinen über eine |
796 |
Hardware-Netzwerkkarte verwendet, kann STP auch deaktiviert werden, in dem der |
797 |
physische Netzwerkkarte verwendet, sollte STP dann deaktiviert werden, in dem der |
797 |
Wert auf 0 gesetzt wird. Über das Eingabefeld <guimenu>Weitere |
798 |
Wert auf 0 gesetzt wird. |
|
|
799 |
Ansonsten kann dies zu Problemen bei der Verwendung von <acronym>DHCP</acronym> führen, da die während der Wartezeit versendeten Pakete nicht weitergeleitet werden. |
800 |
</para> |
801 |
|
802 |
<para> |
803 |
Über das Eingabefeld <guimenu>Weitere |
798 |
Geräteoptionen</guimenu> können beliebige weitere Bridge-Parameter |
804 |
Geräteoptionen</guimenu> können beliebige weitere Bridge-Parameter |
799 |
konfiguriert werden. Dies ist nur in Ausnahmefällen nötig, eine Übersicht der |
805 |
konfiguriert werden. Dies ist nur in Ausnahmefällen nötig, eine Übersicht der |
800 |
möglichen Einstellungen findet sich in der Manpage |
806 |
möglichen Einstellungen findet sich in der Manpage |
801 |
<command>bridge-utils-interfaces</command>. |
807 |
<citerefentry><refentrytitle>bridge-utils-interfaces</refentrytitle><manvolnum>5</manvolnum></citerefentry>. |
802 |
</para> |
808 |
</para> |
803 |
|
809 |
|
804 |
<para> |
810 |
<para> |
805 |
Nach einem Klick auf <guimenu>Weiter</guimenu> kann der Bridge eine IP-Adresse zugewiesen werden. Diese kann |
811 |
Nach einem Klick auf <guimenu>Weiter</guimenu> kann der Bridge optional eine IP-Adresse zugewiesen werden. |
806 |
dann als primäres Netzwerkinterface auf dem Virtualisierungshost verwendet |
812 |
Diese kann dann auch als Netzwerkinterface auf dem Virtualisierungshost verwendet |
807 |
werden. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dieselben wie in <xref |
813 |
werden. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dieselben wie in <xref |
808 |
linkend="computers:ipv4"/> und <xref linkend="computers:ipv6"/> beschrieben. |
814 |
linkend="computers:ipv4"/> und <xref linkend="computers:ipv6"/> beschrieben. |
809 |
</para> |
815 |
</para> |
|
814 |
|
820 |
|
815 |
<para> |
821 |
<para> |
816 |
Mit <emphasis>Bonding</emphasis> können zwei (oder mehr) |
822 |
Mit <emphasis>Bonding</emphasis> können zwei (oder mehr) |
817 |
Hardware-Netzwerkkarten zur Erhöhung des Durchsatzes oder zur Verbesserung der |
823 |
physische Netzwerkkarten zur Erhöhung des Durchsatzes oder zur Verbesserung der |
818 |
Redundanz in Failoverszenarien gebündelt werden. |
824 |
Redundanz in Failoverszenarien gebündelt werden. |
819 |
</para> |
825 |
</para> |
820 |
|
826 |
|
|
828 |
|
834 |
|
829 |
<para> |
835 |
<para> |
830 |
Unter <guimenu>Bond slaves</guimenu> werden die Netzwerkkarten ausgewählt, die |
836 |
Unter <guimenu>Bond slaves</guimenu> werden die Netzwerkkarten ausgewählt, die |
831 |
Teil des Bonding-Interfaces sind. Eine der Netzwerkschnittstellen wird als |
837 |
Teil des Bonding-Interfaces sind. |
832 |
<guimenu>Bond primary</guimenu> konfiguriert. Diese Einstellung ist für einige |
838 |
Für das Failover-Szenarien (s.u.) können über <guimenu>Bond primary</guimenu> die Netzwerkkarten ausgewählt werden, die bevorzugt verwendet werden sollen. |
833 |
Failover-Szenarien relevant (s.u.). |
|
|
834 |
</para> |
839 |
</para> |
835 |
|
840 |
|
836 |
<para> |
841 |
<para> |
|
862 |
</para> |
867 |
</para> |
863 |
|
868 |
|
864 |
<para> |
869 |
<para> |
865 |
Zur Erkennung ausgefallener Karten wird das Media Management Interface (MII) |
870 |
Zur Erkennung ausgefallener Netzwerkverbindungen wird das Media Independent Interface (MII) |
866 |
der Netzwerkkarten verwendet. Die Einstellung <guimenu>MII link monitoring |
871 |
der Netzwerkkarten verwendet. Die Einstellung <guimenu>MII link monitoring |
867 |
frequency</guimenu> legt das Prüfintervall in Millisekunden fest. |
872 |
frequency</guimenu> legt das Prüfintervall in Millisekunden fest. |
868 |
</para> |
873 |
</para> |
869 |
|
874 |
|
870 |
<para> |
875 |
<para> |
871 |
Unter <guimenu>Weitere Bonding-Optionen</guimenu> können beliebige weitere |
876 |
Unter <guimenu>Weitere Bonding-Optionen</guimenu> können beliebige weitere |
872 |
Bridge-Parameter konfiguriert werden. Dies ist nur in Ausnahmefällen nötig, |
877 |
Bonding-Parameter konfiguriert werden. Dies ist nur in Ausnahmefällen nötig, |
873 |
eine Übersicht der möglichen Einstellungen findet sich unter <xref |
878 |
eine Übersicht der möglichen Einstellungen findet sich unter <xref |
874 |
linkend="bonding"/>. |
879 |
linkend="bonding"/>. |
875 |
</para> |
880 |
</para> |
876 |
|
881 |
|
877 |
<para> |
882 |
<para> |
878 |
Nach einem Klick auf <guimenu>Weiter</guimenu> muss dem Bonding-Interface eine |
883 |
Nach einem Klick auf <guimenu>Weiter</guimenu> kann dem Bonding-Interface eine |
879 |
IP-Adresse zugewiesen werden. Sollte eine der bestehenden Netzwerkkarten, die |
884 |
IP-Adresse zugewiesen werden. Sollte eine der bestehenden Netzwerkkarten, die |
880 |
Bestandteil des Bonding-Interfaces sind schon eine IP-Adresse zugewiesen |
885 |
Bestandteil des Bonding-Interfaces sind schon eine IP-Adresse zugewiesen |
881 |
haben, so wird diese entfernt. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dieselben wie in <xref |
886 |
haben, so wird diese Konfiguration entfernt. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dieselben wie in <xref |
882 |
linkend="computers:ipv4"/> und <xref linkend="computers:ipv6"/> beschrieben. |
887 |
linkend="computers:ipv4"/> und <xref linkend="computers:ipv6"/> beschrieben. |
883 |
</para> |
888 |
</para> |
884 |
</section> |
889 |
</section> |
|
886 |
<section id="computers:networkcomplex:vlan"> |
891 |
<section id="computers:networkcomplex:vlan"> |
887 |
<title>VLANs</title> |
892 |
<title>VLANs</title> |
888 |
<para> |
893 |
<para> |
889 |
VLANs können verwendet werden um den Netzwerkverkehr in einem physikalischen |
894 |
VLANs können verwendet werden um den Netzwerkverkehr in einem physischen |
890 |
Netzwerk logisch auf ein oder mehrere virtuelle Unternetze aufzuteilen. Jedes |
895 |
Netzwerk logisch auf ein oder mehrere virtuelle Unternetze aufzuteilen. Jedes |
891 |
dieser virtuellen Netze ist eine eigenständige Broadcast-Domäne. So kann etwa |
896 |
dieser virtuellen Netze ist eine eigenständige Broadcast-Domäne. |
892 |
in einem Firmennetzwerk zwischen einem Netz für die Mitarbeiter und einem |
897 |
So kann etwa in einem Firmennetzwerk das Netz für die Mitarbeiter von einem Gastnetz für Besucher unterschieden werden, obwohl die selbe physikalische Verkabelung genutzt wird. |
893 |
Gastnetz für Besucher mit Smartphones unterschieden werden. Die Zuordnung der |
898 |
Die Zuordnung der einzelnen Endgeräte zu den VLANs erfolgt durch Konfiguration auf den verwendeten Switches. |
894 |
einzelnen Endgeräte zu den VLANs erfolgt durch Konfiguration auf den |
899 |
Die Netzwerk-Switches müssen 802.1q VLANs unterstützen. |
895 |
verwendeten Switches. Die Netzwerk-Switches müssen 802.1q VLANs unterstützen. |
|
|
896 |
</para> |
900 |
</para> |
897 |
|
901 |
|
898 |
<para> |
902 |
<para> |
899 |
Zwei Verbindungstypen zwischen zwei Netzwerkkarten werden unterschieden: |
903 |
Es werden zwei Typen von Verbindungen zwischen Netzwerkkarten unterschieden: |
|
|
904 |
</para> |
900 |
|
905 |
|
901 |
<itemizedlist> |
906 |
<itemizedlist> |
902 |
<listitem><simpara> |
907 |
<listitem> |
903 |
Es werden nur Pakete innerhalb eines VLANs transportiert. In diesem |
908 |
<para> |
904 |
Fall erfolgt keine Zuordnung der einzelnen Pakete (dies wird auch als |
909 |
Eine Verbindung transportiert nur Pakete eines spezifischen VLANs. |
905 |
"untagged" bezeichnet). |
910 |
In diesem Fall werden die Datenpakete <firstterm>ungetagged</firstterm> übertragen. |
906 |
</simpara></listitem> |
911 |
</para> |
|
|
912 |
<para> |
913 |
Dies ist typischerweise der Fall, wenn nur ein einzelnes Endgerät über diese Netzwerkverbindung angebunden wird. |
914 |
</para> |
915 |
</listitem> |
907 |
|
916 |
|
908 |
<listitem><simpara> |
917 |
<listitem> |
909 |
Eine Verbindung transportiert Pakete aus mehreren VLANs. Dies wird auch |
918 |
<para> |
910 |
als "trunk line" bezeichnet. In diesem Fall ist jedes Paket über eine |
919 |
Eine Verbindung transportiert Pakete aus mehreren VLANs. |
911 |
VLAN-ID einem VLAN zugeordnet. Wird ein Paket aus einer "trunk line" an |
920 |
Dies wird auch als <firstterm>trunk link</firstterm> bezeichnet. |
912 |
eine Verbindung zu einem spezifischen VLAN weitergeleitet, werden die |
921 |
In diesem Fall ist jedes Paket über eine VLAN-ID einem VLAN zugeordnet. |
913 |
VLAN-IDs durch die Netzwerk-Switches hinzugefügt oder entfernt. |
922 |
Bei der Weiterleitung zwischen <quote>trunk links</quote> und spezifischen VLANs übernimmt der Netzwerk-Switch die Aufgabe, anhand der VLAN-IDs die Pakete zu filtern und die VLAN-IDs hinzuzufügen und zu entfernen. |
914 |
</simpara></listitem> |
923 |
</para> |
|
|
924 |
<para> |
925 |
Diese Verbindungsart wird vornehmlich zwischen Switches bzw. Servern eingesetzt. |
926 |
</para> |
927 |
<para> |
928 |
Einige Switches erlauben es auch Pakete mit und ohne VLAN-Tag über eine |
929 |
gemeinsame Verbindung zu schicken, darauf wird hier aber nicht weiter |
930 |
eingegangen. |
931 |
</para> |
932 |
</listitem> |
915 |
</itemizedlist> |
933 |
</itemizedlist> |
916 |
|
934 |
|
917 |
Einige Switches erlauben es auch Pakete mit und ohne VLAN-Tag über eine |
|
|
918 |
gemeinsame Verbindung zu schicken, darauf wird hier aber nicht weiter |
919 |
eingegangen. |
920 |
</para> |
921 |
|
922 |
<para> |
935 |
<para> |
923 |
Mit der Konfiguration eines VLANs in der &ucsUMC; kann für einen Rechner |
936 |
Mit der Konfiguration eines VLANs in der &ucsUMC; kann für einen Rechner |
924 |
konfiguriert werden, an welchen VLANs er teilnehmen möchte. Ein Beispiel wäre |
937 |
konfiguriert werden, an welchen VLANs er teilnehmen möchte. Ein Beispiel wäre |
|
931 |
hinzufügen</guimenu> als <guimenu>Netzwerkgerätetyp</guimenu> |
944 |
hinzufügen</guimenu> als <guimenu>Netzwerkgerätetyp</guimenu> |
932 |
<emphasis>Virtuelles LAN</emphasis> ausgewählt werden. Die |
945 |
<emphasis>Virtuelles LAN</emphasis> ausgewählt werden. Die |
933 |
Netzwerkschnittstelle, für die das VLAN konfiguriert wird, wird mit |
946 |
Netzwerkschnittstelle, für die das VLAN konfiguriert wird, wird mit |
934 |
<guimenu>Überordnetes Netzwerkgerät</guimenu> angegeben. Die <guimenu>VLAN |
947 |
<guimenu>Übergeordnetes Netzwerkgerät</guimenu> angegeben. Die <guimenu>VLAN |
935 |
ID</guimenu> ist der eindeutige Bezeichner für das VLAN. Gültige Werte sind 1 |
948 |
ID</guimenu> ist der eindeutige Bezeichner für das VLAN. Gültige Werte sind 1 |
936 |
bis 4095. Anschließend muss auf <guimenu>Weiter</guimenu> geklickt werden. |
949 |
bis 4095. Anschließend muss auf <guimenu>Weiter</guimenu> geklickt werden. |
937 |
</para> |
950 |
</para> |
938 |
|
951 |
|
939 |
<para> |
952 |
<para> |
940 |
Nach einem Klick auf <guimenu>Weiter</guimenu> muss dem Bonding-Interface eine |
953 |
Nach einem Klick auf <guimenu>Weiter</guimenu> kann dem VLAN-Interface eine |
941 |
IP-Adresse zugewiesen werden. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dieselben wie in <xref |
954 |
IP-Adresse zugewiesen werden. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dieselben wie in <xref |
942 |
linkend="computers:ipv4"/> und <xref linkend="computers:ipv6"/> beschrieben. |
955 |
linkend="computers:ipv4"/> und <xref linkend="computers:ipv6"/> beschrieben. |
943 |
Es sollte eine IP-Adresse aus dem zuordneten VLAN verwendet werden. |
956 |
Bei der Vergabe einer IP-Adresse muß darauf geachtet werden, daß die Adresse zum zugeordneten VLAN-Adressbereich passt. |
944 |
</para> |
957 |
</para> |
945 |
</section> |
958 |
</section> |
946 |
</section> |
959 |
</section> |